Künstler

Andreas Opiolka


Andreas Opiolka, Laguna 8, Feinspachtelmasse, Lack, Buntstifte und Öl auf Holz, 32,5 x 26,5 cm


Andreas Opiolka, Ausstellung "Souvenir", Galerie Naumann, Stuttgart 2006


Andreas Opiolka arbeitet mit dem Vokabular konstruktiver Kunst, mit einfachen Elementen wie Linie und Fläche, der Horizontalen und Vertikalen, den Farben. Häufig ist das Außenmaß von Bildern, der Rand der Ausgangspunkt von Überlegungen zu neuen Arbeiten: eine Kultur der Grenze, die ihn auch in anderen Bereichen reizt: mit Reisen verlässt Andreas Opiolka die Grenzen seines Lebensumfeldes und setzt sich neuen Erfahrungen aus. Von einem Zentrum seines alltäglichen Lebens aus gesehen begibt er sich an die Peripherie, an einen unbekannten Ort, an den Rand der Welt, um Neues kennen zu lernen. Auch durch Extreme kann dieser Rand erfahren werden, durch die Auseinandersetzung mit einem besonderen Bildformat oder mit einer risikoreichehn Idee, die zur Grundlage einer Serie wird. Opiolka holt sich die Anregungen von außen, um die eigenen Grenzen zu verlassen. Er setzt sich Extremen aus und riskiert das Fragwürdige, solange es bildnerisch gleichzeitig das Interessante und Ungewöhnliche ist.
Die Bildentstehung folgt bei Andreas Opiolka einer eigenen Ästhetik. Jede Entscheidung schließt andere Möglichkeiten aus: Ständig werden durch Festlegungen neue Grenzen gesetzt, ein neues Arbeitsfeld immer weiter eingekreist, bis die Parameter stehen: der Ort oder der Themenkreis, den Opiolka beobachten und analysieren wird. Die Zeitdauer, während der dies stattfinden wird. Das künstlerische Material, mit dem er arbeiten wird. Die Vorgehensweise, ob mit oder ohne Vorbereitungen oder Zwischenschritten am Computer oder anderen Werkzeugen wie der Fotografie. Die Formate der Bilder, die Verhältnisse, die zur Anwendung kommen. Die Planung des Werkes ist ein Weg der Einkreisung, Beschränkung, genauen Definition.
An einem bestimmten Punkt macht der Weg der Beschränkung Halt, nämlich dann, wenn Opiolka eine bestimmte Balance im Verhältnis zwischen seinen eigenen Vorgaben und den möglichen Anregungen von außen gefunden hat. Alles, was von außen übernommen wird, bekommt durch Opiolkas eigene Festlegungen einen Rahmen. Innerhab dieses Rahmens wird es unendliche Gestaltungsmöglichkeiten geben. Hier schlägt das Einkreisen und Beschränken wieder um und der Kreis von Möglichkeiten beginnt sich wieder zu weiten, denn Opiolka zielt nicht auf ein einziges Werk, das am Ende des Prozesses steht, sondern er lotet nun in Variationen die Möglichkeiten aus, die innerhalb der gezogenen Grenzen auftauchen und sein Interesse fesseln. Der Kreis weitet sich wieder zu einer durch den Künstler oder die praktischen Umstände beschränkten, aber als unendlich denkbaren Vielfalt gestalterischer Möglichkeiten.


Andreas Opiolka

1962 geboren in Stuttgart
1982 - 89 Studium an der Stuttgarter Akademie bei den Professoren Dieter Groß, Christoff Schellenberger und Paul Uwe Dreyer
1986 - 89 Studium der Germanistik an der Universität Stuttgart
1990 - 91 Stipendium der Graduiertenförderung des Landes Baden-Württemberg
Seit 1991 Dozent für Freie Malerei, Freie Gestaltung und Farbtheorie a.d. Europäischen Akademie für Bildende Kunst Trier
1991 - 1995 Gruppe "L" mit Erwin Herbst und Gerold Miller
1994 - 2000 Künstlerischer Assistent für Allgemeine künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
2001 Stipendium im Rahmen des Kulturaustausches Baden-Württemberg und Rhônes-Alpes
seit 2002 Professor für Allgemeine künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Gerne maile ich Ihnen mehr Material über Andreas Opiolka:



Dr. Berthold Naumann

Galerie Naumann
Galerienhaus Stuttgart
Breitscheidstr. 48
70176 Stuttgart
Tel.: 0711 656 770 68
Fax: 0711 656 770 59
bnaumann@galerie-naumann.de

Di - Fr 14 - 19 Uhr
Sa 11 - 16 Uhr