Künstler

Thomas Heger


Thomas Heger, Leerraumhüllen, 2004, Ausstellungsansicht Galerie Naumann 2004 (in der Reinsburgstr. 114)


Thomas Heger, Cut, 2004, Papierschnitt, 40 x 30 cm

Thomas Heger verbindet abstrakte und gegenständliche Malerei. Er geht vom Bild als Fläche aus. Farben und Formen werden auf dieser Fläche zueinander in Beziehungen gesetzt, die Bildelemente entfalten Spannung, Harmonie, räumliche Wirkungen, die Farben eröffnen diffuse Oberflächen oder tiefe Räume, wirken nach vorne oder hinten.
In diese abstrakte Grundordnung hinein platziert Heger in meist regelmäßigen Abständen Gegenstände. In den letzten Jahren waren es vor allem Gefäße, durchsichtige Gläser, die aus unterschiedlichsten Bereichen kamen: Pressglas und Gurkengläser im Gegensatz zu fein graviertem oder dünn geblasenem gläsernen Kunsthandwerk repräsentieren gleichzeitig moderne Produkte der Massenproduktion im Verhältnis zur älteren Gattung handwerklicher Einzelanfertigungen. Oder anders ausgedrückt: das Neue im Verhältnis zum Alten. Das Glas wird zum Repräsentanten von banal und wertvoll, neu und alt.
Das Glas ist aber auch Zeichen und Markierung für die eigene Orientierung in der unübersichtlichen, hierarchielos gegliederten abstrakten Fläche des Bildes, ein Merkpunkt, ähnlich einem markanten Ort in einer Stadt. Passanten, die mit Tüten und Taschen ausstaffiert sind, lassen an Konsum und auch an die Orientierung in der Stadt denken.
Seine malerischen Themen verfolgt Thomas Heger auch mit seinen Zeichnungen. Er greift dabei u.a. zur Technik des Papierschnittes, wobei Gefäße mit dem Messer in einen Karton „gezeichnet“ und anschließend mit Kugelschreiber bearbeitet werden. Die Härte und Sprödigkeit des Schnittes oder das Aufrauhen des Kartons antworten formal auf das Motiv: zerbrechliche, harte, der Benutzung ausgesetzte Gefäßen aus Glas und Porzellan.
Die Arbeit mit den Gegensätzen, Abstraktion und Gegenständlichkeit, ruhiger Malgrund und farbige Knalleffekte, Kurkenglas und Kristallgefäß, Flüchtiges und Ewiges, dieses Material, mit dem Heger arbeitet, erstreckt sich auch auf die künstlerischen Traditionen und Techniken. Informel trifft auf serielle Reihung, der prozessuale Papierschnitt auf stilllebenhafte Motivwelten. Heger unterzieht die malerischen Möglichkeiten manchmal kleinen, manchmal großen Zerreißproben.

1961 geboren in Giengen / Brenz
1983 - 84 Studium an der Freien Kunstschule Stuttgart
1984 - 90 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei den Professoren Grau, Bachmayer, Haegele
seit 1987 Dozent an der Freien Kunstschule Stuttgart
seit 1992 Mitglied im Verband Bildender Künstler und Künstlerinnen B.-W.
1994 Gründung der Künstlergruppe maximal
seit 2000 Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg
2006 Gastprofessur an der Hochschule für Kunst und Design Halle, Burg Giebichenstein
lebt und arbeitet in Stuttgart und Halle

http://www.thomas-heger.de


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Dr. Berthold Naumann

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